Gesendet von admin am 22. Dezember
Jedem ist das Sprichwort, dass Katzen 9 Leben besitzen, bekannt. Vorraussetzung dafür ist ihr elastischer Körperbau, eine starke Muskulatur, schnelle reflexartige Reaktionen und ein ausgeprägter Lebenswille.
Die Geschichte der kleinen Julia, unserer pechschwarzen Hauskatze, die schon mit 7 Monaten einen Sturz vom Balkon aus dem 4. Stock unbeschadet überlebte, belegt dieses Sprichwort. Sie kam im zarten Alten von 2 Monaten zu uns und hatte hatte schon bald den Balkon als ihren Lieblingsspielplatz entdeckt. Dort wachsen nach wie vor viele Pflanzen in terassenförmig angelegten Blumenkästen, so das es auch immer etwas zum Klettern, Buddeln und Schnuppern gibt. Das Balkongitter habe ich damals gleich durch eine Balkonumrandung aus Markisenstoff gesichert, so dass die Gefahr, dass sie irgendwo dazwischen hindurchrutschen und herunterfallen könnte, beseitigt war.
An eine Seite des Balkons grenzt die Mauer des Nachbarhauses, aber auf der anderen Seite eröffnet sich eine für die Katze sehr reizvolle Dachlandschaft. So liegt der Balkon meiner Nachbarin ca. 2 Meter von meinem entfernt und ist durch eine Dachschräge von meinem getrennt. Und er dauerte auch gar nicht lange, als meine Nachbarin bei mir klingelte und Julias Besuch meldete. Ich war ziemlich erschrocken und achtete in der nächsten Zeit immer darauf, dass Julia nicht mehr auf den Balkon kam. Aber irgendwann gab ich ihrem ständigen Betteln und Miauen wieder nach. Als dann auch der Sommer kam und wir uns viel auf dem Balkon aufhielten, war es uns auch nicht mehr möglich, unserer Julia den Spaziergang auf dem Dach zu verwehren. Hin und wieder kam es vor, dass Sie sich unter dem Wäscheständer oder hinter einem Blumenkasten versteckte und wir die Balkontüre schlossen, ohne zu bemerken, dass Julia noch draußen war. Da meine Nachbarin inzwischen für Julia auch immer ein Schälchen Wasser und ein kleines Leckerli bereithielt, nahm sie es uns auch nicht krumm. Das kam aber wirklich nur drei- oder viermal vor.
So vertrauten wir nach einer Weile – zwar immer noch mit angehaltenem Atem und pochendem Herzen – auf Julias Kletterkünste. Bis es zum Unvermeidlichen kam. Diesmal hatte ich gerade wieder Wäsche aufgehangen, was Julia besonders mochte. Sie verfolgte meine Tätigkeit mit sichtbarem Interesse. So ließ ich sie bei geöffneter Balkontür ein paar Sekunden allein, um den Wäschekorb wegzuräumen. Da hörte ich auf dem Balkon ein polterndes Geräusch und lief so schnell es ging nach draußen. Ein Blumentopf lag auf dem Boden und die Wäscheklammern lagen überall vertreut herum und Julia war nirgends zu sehen. Ich hoffte, dass sie durch den Schreck in die Wohnung gelaufen war und sich versteckt hatte, aber trotz meines Rufens und dem Klappern an den Futternäpfen (worauf sie sonst immer angerannt kam) zeigte sie sich nicht.
In dem Moment klingelte es an meiner Wohnungstür und meine Nachbarin aus dem Erdgeschoss fragte mich ganz aufgeregt, ob die schwarze Katze auf ihrem Balkon vielleicht zu uns gehört. Oh Gott, dachte ich, jetzt ist es passiert. In panischem Schrecken lief ich mit ihr herunter und ging in Erwartung des Schlimmsten auf ihren Balkon. Da hockte Julia ganz verstört unter dem Gartenstuhl und antwortete auf mein besorgtes Reden mit einem leisen Miau. Vorsichtig nahm ich sie hoch, um ihren kleinen Körper nach Verletzungen zu untersuchen. Wieder oben angelangt setzte ich sie auf den Boden, woraufhin sie sich sogleich mit einem Sprung in ihrer Katzenhöhle versteckte. Ich rief sofort beim Tierarzt an, um einen Besuch zu vereinbaren. Ohne Probleme ließ sie sich in die Transportbox stecken und hatte sich auf dem Weg zum Arzt schon wieder so weit von ihrem Schrecken erholt, dass sie dort – als wäre nichts passiert – neugierig umherspazierte. Der Arzt untersuchte sie und konnte mich danach mit der freudigen Feststellung, dass nichts gebrochen oder verrenkt sei, beruhigen. Unglaublich.
Es war wohl Julias Glück, dass der Balkon im ersten Stock ca. einen halben Meter breiter ist als die anderen darüber, so dass sie bei Ihrem Sturz nicht nach unten auf den Asphalt, sondern direkt auf einen Gartenstuhl mit einer weichen Auflage fiel. Seitdem hat Julia ihre Dachspaziergänge eingestellt, worüber ich auch sehr froh bin.
February 6th, 2010 at 5:57 pm
Irgend ne Ahnung wie sehr das verallgemeinerbar ist?
February 11th, 2010 at 4:17 pm
Nur wenn man dran glaubt..